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Der 20. Mai ist Welttag der Bienen

Der 20. Mai ist Welttag der Bienen

Heute ist Welttag der Bienen – zur Feier dieses Tages und mit Dank an alle, die Bienen hegen …

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(Aus „Outlander“ Buch neun – Das Schwärmen von tausend Bienen, (c) Diana Gabaldon & Barbara Schnell.)

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„Also, Sassenach, was hast du den ganzen Tag gemacht?“, fragte Jamie und streichelte meine Hüfte. Seine Augen waren halb geschlossen, weil er schlaftrunken die Wärme genoss. Allerdings waren die Augen liebevoll auf mein Gesicht gerichtet.

„Oh, Himmel …“ Der Morgen schien eine Ewigkeit her, aber ich reckte mich und schmiegte mich wohlig in seine Berührung. „Zum Großteil Hausarbeit … Am späten Vormittag ist jedoch ein Mann namens Herman Mortenson aus Woolam‘s Mill gekommen, um eine Haarfistel an seinem Gesäß öffnen und ausräumen zu lassen; so etwas Schreckliches habe ich nicht mehr gerochen, seit sich Bluebell in einem verwesten Schweinekadaver gewälzt hat. Aber dann“, fügte ich hinzu, weil ich den Eindruck hatte, dass dies vielleicht nicht der richtige Ton für den Beginn eines angenehmen tête-à-tête an einem Herbstabend war, „habe ich den Großteil des Nachmittags im Garten verbracht, Erdnussbüsche aus dem Boden gezogen und die letzten Bohnen gepflückt. Und mich natürlich mit den Bienen unterhalten.“

„Hatten sie dir etwas Interessantes zu erzählen, Sassenach?“ Das Streicheln war in eine angenehme Massage meines Hinterns übergegangen, was den wohltuenden Nebeneffekt hatte, dass ich meinen Rücken krümmte und meine Brüste sacht an seine Brust drückte. Ich benutzte meine freie Hand, um mein Hemd zu öffnen, eine Brust zu umfassen und meine Brustwarze an der seinen zu reiben, woraufhin er meinen Po umklammerte und etwas auf Gälisch murmelte.

„Und, äh, wie war dein Tag?“, fragte ich und ließ von ihm ab.

„Wenn du das noch einmal machst, Sassenach, übernehme ich keine Verantwortung für die Folgen“, sagte er und kratzte seine Brustwarze, als hätte ihn eine große Mücke dort gestochen. „Was ich getan habe …? Ich habe ein neues Tor für die Abferkelbox gebaut. Nachdem wir von Schweinen reden.“

„Nachdem wir von Schweinen reden …“, wiederholte ich langsam. „Ähm, bist du im Stall gewesen?“

„Nein? Warum?“ Seine Hand wanderte ein wenig weiter abwärts und umfasste meine linke Gesäßbacke.

„Ich hatte vergessen, es dir zu erzählen, weil du in Tennessee County warst, um mit Mr. Sevier und Oberst Shelby zu sprechen, und du erst nach Tagen zurückgekommen bist. Aber ich war oben …“ Der Stall war eine kleine Höhle in den Kalksteinfelsen oberhalb des Hauses. „… vor einer Woche, ich wollte ein Glas Terpentin holen, das ich beim letzten Entwurmen dort stehen gelassen hatte, und … du weißt doch, dass die Höhle eine Linksbiegung macht?“

Er nickte, und seine Augen waren auf meinen Mund geheftet, als läse er meine Lippen.

„Nun, ich bin um die Ecke gebogen, und da waren sie.“

„Wer?“

„Die Weiße Sau persönlich mit zwei weiteren Sauen, von denen ich vermute, dass es ihre Töchter oder Enkelinnen waren … Die anderen waren nicht weiß, aber sie mussten mit ihr verwandt sein, weil sie alle drei diese immense Größe hatten.“ Ein durchschnittliches verwildertes Schwein hatte eine Schulterhöhe von etwa neunzig Zentimetern und wog zwischen neunzig und hundertvierzig Kilo. Die Weiße Sau, die kein solches verwildertes Tier war, sondern ein Zuchtprodukt zur Fleischgewinnung, war um einiges älter, gieriger und wilder als der Durchschnitt. Zwar war ich nicht so gut wie Jamie darin, das Gewicht unseres Viehs zu bestimmen, aber ich hätte sie ohne zu zögern knapp unter dreihundert Kilo geschätzt. Ihre Nachkommen waren nicht viel kleiner.

Ihre Ausstrahlung seelenruhiger Böswilligkeit hatte mich auf der Stelle erstarren lassen, und ich bekam eine Gänsehaut bei der Erinnerung an diese kleinen, dunkelroten, intelligenten Augen, die sich von der hellen Masse im Schatten der Höhle auf mich richteten.

„Ist sie auf dich losgegangen?“ Jamie spürte meine Gänsehaut und ließ mir besorgt die Hand über die Schulter gleiten. Ich schüttelte den Kopf.

„Ich dachte, sie würde es tun. Jede Sekunde, die ich dort war. Jede Sekunde, die ich brauchte, um mich zentimeterweise aus der Höhle zurück ins Licht zu schleichen, dachte ich, sie würde sich zum Stehen hochhieven und mich überrennen. Sie hatten sich nämlich alle gemütlich im flachgedrückten Stroh niedergelassen, aber sie … haben mich einfach nur angesehen.“ Ich schluckte, und ein neuer Schauder lief mir über die Arme.

„Jedenfalls“, schloss ich und rückte noch dichter in seine Wärme hinein, „haben sie mich nicht gefressen. Vielleicht weiß sie noch, dass ich sie früher gefüttert habe – aber ich weiß nicht, ob sie dir gegenüber auch so freundlich gesonnen wäre.“

„Ich werde mein Gewehr mitnehmen, wenn ich nach dort oben gehe“, versprach er. „Wenn ich sie sehe, werden wir Fleisch für den Winter haben.“

„Sei ja vorsichtig“, sagte ich und kniff ihn in die Schulter. „Ich glaube nicht, dass du alle drei erwischen kannst, ehe eine von ihnen dich erwischt. Und ich glaube sehr, dass es Unglück bringt, die Weiße Sau umzubringen.“

„Pah“, sagte er gelassen. Dann rollte er sich im Rauschen der Daunenfedern auf mich und drückte mich auf die Matratze. Er senkte den Kopf und knabberte an meinem Ohrläppchen, so dass ich mich wand und einen genüsslichen Aufschrei unterdrückte.

„Erzähl mir von den Bienen“, sagte er und atmete warm in mein Ohr. „Vielleicht beruhigt dich das ja so, dass sich deine Gedanken dahin richten, wohin sie gehören, statt auf Schweine.“

„Du hast gefragt“, sagte ich würdevoll und weigerte mich, die Frage anzusprechen, wohin meine Gedanken gehörten. „Was die Bienen angeht … ich dachte, sie halten Winterschlaf, aber Myers sagt, das tun sie nicht, obwohl sie in ihren Körben bleiben, wenn es kalt wird. Aber im Garten sind noch immer späte Blumen, und sie sind immer noch am Werk. Kurz bevor ich heute Abend zum Haus gegangen bin – es fing an, dunkel zu werden –, habe ich zwei von ihnen gefunden, die sich gemeinsam in der Blüte einer Stockrose zusammengerollt hatten. Sie waren mit Pollen übersät und haben sich an den Füßen gehalten.“

„Waren sie tot?“

„Nein.“ Er war ein wenig von mir fortgerückt, doch er wirkte nicht weniger nah. Sein Haar fiel ihm sanft und lose auf die Schultern. Im Feuerschein schlug es rote und silberne Funken, und ich strich es ihm hinter das Ohr. „Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich das, aber ich habe es seitdem ein paarmal gesehen. Sie schlafen einfach in den Blumen. Sie wachen auf, wenn die Sonne sie wärmt, und fliegen davon. Ich weiß nicht, ob es so etwas wie ein Ausflug für sie ist, ob sie einfach zu müde werden, um es bis in den Stock zurückzuschaffen – oder ob die Dunkelheit sie überrascht und sie sich hinlegen, wo immer es geht“, fügte ich hinzu. „Meistens sieht man aber nur einzelne Bienen so. Zwei von ihnen so zusammen zu sehen … es war sehr rührend.“

„Rührend“, wiederholte er. Er verschlang seine Finger mit den meinen und küsste mich sanft. Er schmeckte nach Rauch und Bier und Brot mit Honig.

„Weißt du, dass man die Stockrose auch Fellriss nennt?“

„Nein, aber du wirst mir bestimmt auch erzählen, warum.“ Seine große Hand fuhr mir am Hals entlang und fasste sanft nach meiner Brustwarze. Ich erwiderte ihm den Gefallen und genoss das raue Gefühl der Härchen rings um die seine.

„Sie hat eine ganze Reihe von Namen, und man sagt ihr eine ganze Reihe von Wirkungen nach.“

„Mmm … das würde ich nie bezweifeln.“

„Aber“, flüsterte ich und schnippte sacht mit dem Daumennagel, „Fellriss deshalb, weil es heißt, dass sie gegen Verletzungen der Augenhäutchen hilft. Was sagst du dazu?“

Ein unterirdisches Beben durchlief seinen Körper, und er legte sich auf mich und ließ beide Hände unter meine Hüften gleiten. Sein Atem kribbelte warm in meinem Ohr.

„Ich sage, dass ich gern mit dir in einer Blume schlafen würde, Sassenach, und deine Füße halten möchte.“

Ich streckte den Arm aus, um die Kerze zu löschen, und meine Gedanken richteten sich dahin, wohin sie gehörten, in das warme Herz der vom Feuer erleuchteten Dunkelheit.

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