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Laurence Dobiesz – Alexander Randall

Laurence Dobiesz – Alexander Randall

Laurence Dobiesz
Alexander Randall

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„Mrs. Fraser“, sagte er. Er lächelte schwach, trotz des ungesunden Schweißfilms und der grauen Gesichtsfarbe, die einen schlimmen Anfall verrieten.
„Es war sehr gut von Euch zu kommen“, sagte er und keuchte leise. Er blickte an mir vorbei. „Euer Mann … er ist mitgekommen?“
Wie als Antwort trat Jamie hinter mir in das Zimmer. Mary, die durch die Geräusche unseres Eintretens aus ihrem Elend gerissen wurde, blickte von mir zu Jamie, dann erhob sie sich und legte ihm schüchtern die Hand auf den Arm.
„Ich … wir … b-brauchen Euch, Lord Tuarach.“ Ich glaubte, dass es eher das Stottern als die Verwendung seines Titels war, das ihn rührte. Seine Miene blieb zwar grimmig, doch seine Anspannung ließ nach. Er neigte ihr höflich den Kopf zu.
„Ich habe Eure Frau gebeten, Euch mitzubringen, Mylord. Wie Ihr seht, liege ich im Sterben.“ Alex Randall hatte sich aufgerichtet und saß auf der Bettkante. Seine schlanken Schienbeine glänzten weiß wie Knochen unter dem ausgefransten Saum seines Nachthemds. Die Zehen, lang, schmal und blutleer, trugen den blauen Schatten seiner schlechten Durchblutung.
Ich hatte den Tod schon oft gesehen, in all seinen Formen, doch diese war immer die Schlimmste – und die Beste; ein Mann, der dem Tod bewusst und mutig entgegentrat, während die Kunst des Heilers in der Nutzlosigkeit versank. Nutzlos oder nicht, ich durchsuchte den Inhalt meines Koffers nach dem Digitalin, das ich für ihn aufgebrüht hatte. Ich hatte mehrere Fläschchen in verschiedenen Stärken, ein Spektrum brauner Flüssigkeiten. Ohne zu zögern wählte ich das dunkelte Fläschchen; ich konnte hören, wie das Wasser in seinen Lungen Blasen schlug, wenn er atmete.
Es war nicht das Digitalin, sondern sein Ziel, das ihn jetzt aufrecht hielt und ihn mit einem Leuchten überzog, als ob eine Kerze hinter der wächsernen Haut seines Gesichts brannte. Auch das hatte ich schon öfter gesehen; den Mann – oder die Frau –, dessen Wille so stark war, dass er die Gebote des Körpers eine Zeitlang außer Kraft setzen konnte.
Ich glaubte, dass manche Geister so entstanden; dort wo ein Wille und ein Ziel überdauerten, ohne sich daran zu stören, dass der gebrechliche Körper das Leben nicht länger erhalten konnte und auf der Strecke blieb. Ich wollte nicht gern, dass mich Alex Randall heimsuchte; das war einer der Gründe, warum ich Jamie überredet hatte, mich heute zu begleiten.

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Alexander Randall ist Black Jacks jüngerer Bruder. Mit Laurence Dobiesz ist den Produzenten das Kunststück gelungen, einen Darsteller zu finden, der Tobias Menzies erstaunlich ähnlich und doch ganz er selber ist.

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