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Schriftstellerei und das Richtige Leben

Schriftstellerei und das Richtige Leben

15-Dec-95 12:01:46 – Sb: #Making Time to Write

Gestern war einer von DIESEN Tagen, der morgens schon mit Angst und Schrecken begann, weil meine Jüngste ihre Geige nicht finden konnte, der Mittlere so erledigt war, dass sein Vater ihn nicht wach bekam und um Hilfe rufen musste (ich habe eine geheime Methode; ich ziehe ihm die Bettdecke weg, packe ihn an den Füßen und spiele ein Fingerspiel für Babys mit seinen Zehen. Das ärgert ihn so, dass er sich knurrend hinsetzt, so dass man ihn dann aus dem Bett hieven und in seinen begehbaren Kleiderschrank schieben kann), und die Große mit ihrer Frisur unzufrieden war.

Da ich in der Nacht zuvor um drei Uhr ins Bett gegangen war, beraubte mich die Tatsache, dass ich um viertel nach sieben aufstehen musste, selbst meiner üblichen, knappen Schlafration. Außerdem taten mir alle Knochen weh, weil ich tags zuvor die Treppe hinuntergefallen war (fragt nicht; es hatte mit dem Faxgerät und der Tatsache zu tun, dass ich gerade schrieb. Im Geiste schrieb ich immer noch, als ich nach unten ging, um ein eintreffendes Fax zu holen, nach dem ich gegriffen haben muss, während ich mich noch auf der Treppe befand, offensichtlich ohne mir der Tatsache bewusst zu sein, dass ich nicht abheben konnte. Na ja, offensichtlich bin ich doch ein kurzes Stück abgehoben, da ich etwa zwei Meter vor der Treppe auf Knien und Ellbogen aufkam).

Habe aber die Truppenmoral wiederhergestellt – fand die Geige (mit Hilfe der simplen Methode – die alle in meiner Familie wahnsinnig macht – zu fragen: „Wo hast du sie zuletzt gesehen?“), kämmte der Großen die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen (dazu musste ich sie auf dem Badewannenrand Platz nehmen lassen; sie ist zehn Zentimeter größer als ich), band Sohnemann die Schuhe zu und rannte die Treppe hinauf, um Nachrichten für zwei seiner Lehrer zu schreiben (er hatte mehrere Grippeschübe und hat sechs Unterrichtstage nebst dazugehörigen Referaten versäumt. Das Problem ist, dass er zu schüchtern ist, um seine Lehrer um eine Liste der fehlenden Aufgaben zu bitten).

Die Jungs aus dem übernächsten Haus kamen und klopften an die Tür – sie hätten ihren Bus verpasst, ob ich sie zur Schule bringen würde? Lud die ganze Mannschaft ins Auto und griff gerade nach meiner Handtasche, um dann selbst einzusteigen, als unsere Haushälterin angeflitzt kam und sagte, uns seien X, Y und Z ausgegangen, vor allem aber Waschpulver.

Habe die Kinder abgesetzt – nicht ohne Sam streng zu ermahnen, die Briefe für seine Lehrer nicht zu vergessen –, bin zum Drogeriemarkt gefahren, wo ich die Reinigungsmittel kaufte und mich nach dem homöopathischen Grippemittel erkundigte, das JLM mir empfohlen hat (weil ich einen Anflug von Halsschmerzen spürte). Musste beim Herumfahren ständig an Schnee denken (ohne besonderen Grund, wir haben dreißig Grad im Schatten). Fuhr nach Hause, lieferte Glasreiniger, Waschpulver etc ab, ging nach oben und verbrachte die übliche halbe Stunde mit Frühstücken (Cola Light und Milky Way Dark) und dem Lesen und Beantworten von Forumsnachrichten und E-Mails, während ich vor meinem inneren Auge dunkle Fußspuren im Schnee sah, feuchte, eisüberkrustete Blätterhaufen und die dunkle Furche im Laub, wo jemand im Schutz eines umgestürzten Baumstammes gelegen hatte.

Machte mich wie üblich um zehn an die Arbeit, bis zum Anschlag mit Vitamin C und Occilococcinum vollgepumpt. Las mir eine halbfertige, in Arbeit befindliche Szene durch, fügte ein paar Absätze hinzu, dann kam mir ein neues, lebhaftes Bild – ich folgte den Fußabdrücken im Schnee, und da lag ein toter Hase, der in einer Schlinge gefangen war, mit einem Pelz aus Eiskristallen steif auf dem Pfad. Öffnete ein anderes Bildschirmfenster und begann die neue Szene, um sie ins Rollen zu bringen. Verfiel in den Geisteszustand, in dem ich von der Treppe getreten war, und spürte die Sorge der Frau, die den Fußspuren folgte. Warum hat er nicht angehalten und den Hasen mitgenommen? Wo ist er?

Habe gerade wunderschön im ersten Absatz Fuß gefaßt, als der gefürchtete Ruf erklingt: „Es un hombre a la puerta!“

Hombres an der puerta bedeuten immer eine Unterbrechung, doch ist sie normalerweise kurz, zum Beispiel FedEx oder UPS oder dann und wann der Kammerjäger oder der Mann vom Futtergeschäft, der die Pellets für die Pferde liefert (das ist immer ein Riesentrara, weil ich dann sämtliche Hunde einsammeln und in die Garage sperren muss, bevor ich um das Grundstück gehen und das große Gartentor öffnen kann, damit der Laster hereinkann).

Diesmal war es ein hombre von der Telefongesellschaft, der gekommen war, um die Faxleitung zu reparieren (Treppe, siehe oben). Zeigte ihm das widerspenstige Fax, half ihm, die Leitung aufzuspüren – die von einem Angestellten meines Mannes installiert worden war, der als Programmierer arbeitete und früher sein Büro in diesem Zimmer hatte – und überließ ihn sich selbst.

Da mir das Telefon einfiel, hörte ich den Anrufbeantworter ab (nur eines der Telefone in unserem Haus klingelt, aus Gründen, die ich hier nicht erläutern will; das heißt, dass ich es normalerweise von meinem Büro aus nicht höre – im Großen und Ganzen keine schlechte Sache –, deshalb habe ich mir angewöhnt, ungefähr einmal in der Stunde das Band abzuhören). Nachricht von meinem Vater, der wissen möchte, wann die Mädchen die Schule aus haben, so dass meine Stiefmutter (die gute Seele) sie zum Friseur mitnehmen kann. Nachricht von einer Person, die mein Haus für mich verkaufen will (ignorieren). Nachricht von einer Person, die vorbeikommen und uns eine Alarmanlage vorführen möchte (ignorieren. Die Hunde im Haus haben endlich aufgehört, den Telefonmenschen anzubellen, doch er ist nach draußen gegangen, wo jetzt die anderen Hunde hysterische Anfälle bekommen. Es gibt einen Grund dafür, dass bei uns noch nie eingebrochen worden ist, abgesehen von der Tatsache, dass wir nicht viele Dinge haben, die zu stehlen sich lohnen würde, es sei denn, man zählt den SuperNintendo-Player mit. Falls jemand kommen und meinen antiken XT-Klon stehlen möchte, kann er ihn gerne haben; er ist versichert). Nachricht von einer Bibliothekarin in Salt Lake City, die um Bestätigung bittet, dass ich Ende Mai als Rednerin zu einer Konferenz in Snowbird komme, und ob ich auch den Vortrag beim Abendempfang halten kann, er wird extra bezahlt.

Kleine Panikattacke. Habe ich wirklich zugesagt, im Mai nach Utah zu fahren und dort zu den Leuten zu reden? Blättere das Ablagefach mit meinen Vortrags- und Workshopverpflichtungen durch. Offensichtlich habe ich zugesagt, vorausgesetzt, dass ich nicht zur ABA-Konferenz muss (Hinweis: werfen Sie niemals etwas weg, und wenn Sie mit den Leuten telefonieren, notieren Sie sich auf ihrem Brief, was Sie zu ihnen gesagt haben). Denke mir plötzlich, dass ich gar nicht weiß, ob ich zur ABA muss; es könnte ja sein, dass Der Ruf der Trommel so spät im Jahr erscheint, dass es dort vorgestellt wird.

Rufe meine Lektorin an, die nicht da ist, spreche aber mit ihrer Assistentin, die mir verspricht, sich für mich bezüglich der ABA zu erkundigen. Begebe mich wieder an die Arbeit, schaffe es bis zu einer lyrischen Beschreibung von länger werdenden Schatten unter den Bäumen, die sich im Lauf des Sonnenuntergangs von Vanille in kühles Violett und dann in kaltes Blau verfärben. Stehe auf, um die Balkontür zu öffnen, weil es langsam im Büro ziemlich warm wird. Telefonhombre kommt herein, um zu fragen, wo der zentrale Telefonverteiler ist. Zum Glück weiß ich das (von vorangegangenen Telefonabenteuern in diesem Haus) und gehe mit, um es ihm zu zeigen.

Gehe nach oben. Komme unverzüglich wieder herunter, weil ein hombre von Airborne Express mit einem Paket vor der Tür steht und eine Unterschrift benötigt. Es stellt sich heraus, dass es den Entwurf für den Schutzumschlag von Der Ruf der Trommel enthält, was bei mir eine Mischung aus Interesse und Panik hervorruft (da sich besagtes Buch ein Stockwerk höher in einem ernsten Zustand der Unvollständigkeit befindet). Lege den Entwurf auf den Küchentisch und starre ihn eine Weile an, während ich mich zu entscheiden versuche, ob er mir gefällt oder nicht, und dabei die Fische und Molche, die auf dem Tisch wohnen, mit Tubifex füttere. Gebe den Wellensittichen Körner und frisches Wasser (sollten die Hunde einen Einbrecher nicht verraten, dann tun es die vier Vögel, Krachmacher, die sie sind).

Überlasse den Umschlagentwurf sich selbst, so dass er in meinem Unterbewusstsein schön durchziehen kann, und gehe nach oben. Beende den Satz mit den Schatten, beginne, mich um den Mann auf der Jagd zu sorgen, warum ist er nicht zurückgekommen? Schreitet er die Reihe seiner Fallen ab? Gehe hin und werfe einen Blick in ein Buch über Tierspuren, um herauszufinden, wie Hasenspuren im Schnee aussehen. Registriere im Vorübergehen, wie Frettchenspuren und diverse Vogelspuren aussehen. Schaue in Roger Tory Petersons Naturführer nach, um sicher zu gehen, dass es diese Vögel im Winter in North Carolina gibt (frage mich dabei kurz, ob es mein konstanter Kontakt mit diesem Buch in den Tagen meiner häufigen Uni-Exkursionen gewesen ist, der mich auf den Namen „Roger“ gebracht hat. Hoffe nicht, da ich RTP einmal persönlich begegnet bin und er damals ein ziemlich eingebildeter alter Spinner war. Jetzt ist er tot, und Gott sei seiner Seele gnädig).

Federal Express hombre kommt und liefert einen mysteriösen Karton mit der Aufschrift „Norm’s Gourmet Mushroom Garden“. Da ich diesen unmöglich einfach so beiseite legen kann, öffne ich ihn und stelle fest, dass meine Schwester mir … einen Pilzgarten geschickt hat. Zu Weihnachten. Eine Plastiktüte mit ungefähr drei Litern Moder, der eine braune Flüssigkeit absondert. Die beigefügte Gebrauchsanleitung versichert mir, dass darauf Shiitake-Pilze sprießen werden, wenn ich das Plastik entferne, die Masse mit Wasser einsprühe, sie in einem Topf mit Wasser auf ein Holzstück setze und sie an einen ruhigen, kühlen Ort stelle, wo sie täglich etwa sechs bis acht Stunden diffuses Licht abbekommt (was ich damit anfangen soll, wenn sie erst einmal gesprossen sind, darüber schweigt sich die Gebrauchsanleitung aus).

Stelle den Pilzgarten unten auf den Schreibtisch, wo ich ihn nicht vergessen werde (neben einen riesigen Stapel Ex-Libris-Aufkleber, die darauf warten, signiert zu werden, und die zu vergessen ich mir alle Mühe gebe, doch am Montag kommt Dougs Sekretärin, um dafür zu sorgen, dass ich das nicht tue) und gehe nach oben, nicht ohne ein Gefühl der Genugtuung darüber, dass ich meiner Schwester zu Weihnachten bereits eine Kartoffelkanone aus dem Scherzartikelkatalog bestellt habe.

Setze mich hin, lese mir die sechs Sätze durch, die ich auf dem Bildschirm stehen habe, und versinke wieder in der Szene. Wie lange werde ich/wird sie warten, bevor sie aufbricht, um den vermissten Mann zu suchen? Draußen ist es dunkel, und es wird kälter. Das Abendessen steht auf dem Herd, doch sie hat keinen Hunger, und der Duft des Essens tröstet sie nicht. Wenn ihm etwas zugestoßen ist … Das Telefon klingelt, und wundersamerweise höre ich es. Die Assistentin der Lektorin, die mich davon in Kenntnis setzt, dass sie noch nicht wissen, ob ich zur ABA fahren soll, aber das Datum hat sich geändert und sie findet erst Mitte Juni statt, wenn ich also möchte, kann ich nach Utah fahren.

Unterdessen trifft mein Mann unten ein, klagt über Schmerzen im Fuß und fragt a) habe ich daran gedacht, ihm Warzenentferner zu kaufen und b) habe ich Lust, mit ihm einen Hot Dog essen zu gehen? Beantworte beides mit ja und gehe Bratwurst mit Sauerkraut und Senf essen, wobei wir uns darüber unterhalten, ob ich im Mai nach Utah fahren soll. Als er erfährt, dass sie mir tausend Dollar dafür anbieten, dass ich komme und ihnen einen Vortag halte, ist mein Mann mit mir einer Meinung, dass ich es tun sollte, und bemerkt beiläufig, dass er immer schon ein Flugzeug aus einem Bausatz bauen wollte.

Fahre nach Hause (finde mich im Auto hinter einer Wand aus Felsen und Zweigen hockend wieder. Indianer, die ich nicht erkenne, ziehen in ein paar Metern Entfernung im Gänsemarsch durch den Wald. Ihre Gesichter sind bemalt, und sie bewegen sich auf das Haus zu, das ich gerade verlassen habe), um festzustellen, dass noch ein hombre vom Federal Express dagewesen ist, er meine Haushälterin aber nicht angetroffen hat und daher eine Zustellernotiz an der Tür hinterlassen hat. Gehe nach oben, hole mir schnell meine Mails ab, überfliege sie und versuche, mir den Rest des Tages zurechtzulegen. Telefon; meine Schwiegereltern laden uns ein, nach dem Abendessen zum Dessert vorbeizukommen. Telefon; eine Frau in Alabama wünscht sich als Weihnachtsgeschenk für ihre Schwester ein signiertes Exemplar von Der Ruf der Trommel. Erkläre ihr höflich, dass das Buch noch nicht fertig ist und unterdrücke diverse unfreundliche Bemerkungen, die mir in den Sinn kommen, als sie ausruft: „Aber warum denn NICHT?“

Meine Jüngste kommt aus der Schule nach Hause. Habe fünf Minuten Zeit, um ihr eine Kleinigkeit zu essen zu machen, mir ihren Tagesbericht anzuhören und sie wegen ihrer Zähne zu bedauern (sie braucht eine Kieferregulierung und hat gestern ihre erste Klammer eingesetzt bekommen), dann fahre ich die älteren Kinder von der Schule abholen.

Stelle fest, dass Sohnemann vergessen hat, den Lehrern ihre Briefe zu geben. Packe ihn metaphorisch bei den Löffeln und schleife ihn mit, damit er die Lehrer in ihren Höhlen aufspürt. Entlocke zweien eine Liste der fehlenden Aufgaben, doch ein dritter ist bereits fort.

Liefere jedermann zu Hause ab, verteile Essen und Trinken an alle, setze die Jüngste, die mich begleiten möchte, ins Auto und breche auf, um die Besorgungen des Nachmittags zu erledigen – zum Futtergeschäft, um einen Futterbeutel und zwei Säcke Hafer für das ältliche Pferd zu kaufen, das bei den Pellets immer zu kurz kommt, und zum Supermarkt, weil uns ein paar lebensnotwendige Dinge wie Milch und Thunfisch ausgegangen sind und weil meine Tochter am nächsten Tag eine Weihnachtsparty veranstaltet, bei der sie unter anderem vorhat, mit sechs Freundinnen Kekse zu verzieren.

Komme nach Hause, nachdem ich im Auto festgestellt habe, dass die Indianer tatsächlich verdächtig sind, weil es Mohawk sind, die weit von ihren Jagdgründen entfernt mit unbekannter Absicht unterwegs sind (hat das irgend etwas mit Vater Alexandre zu tun, dem jesuitischen Missionar, dessen Fleisch schwach ist und dem wir später noch begegnen werden?). Koche das Abendessen, schlucke noch mehr homöopathisches Grippemittel und Vitamin C, fahre zum Dessert zu den Schwiegereltern.

Komme zurück (sie hat ihn in einer Mulde unter einem Gebüsch gefunden. Die Mohawk werden insgeheim von einer kleinen Gruppe Tuscaroraindianer verfolgt, und diese kennen wir).

Überwache umfangreiche Hausaufgaben, während ich zehn Dutzend süße Plätzchen backe („Weißt du“, bemerkt meine Jüngste, die mir – ha, ha – beim Backen „hilft“, „irgendwie fühle ich mich schlecht.“ „Tun deine Zähne immer noch weh?“ frage ich. „Nein“, sagt sie, „aber ich habe gerade daran gedacht, dass ich gleich ins Bett gehe und du dann immer noch Plätzchen bäckst. Ich bekomme Schuldgefühle deswegen.“ Zufrieden mit diesem Anzeichen eines keimenden Gewissens, versichere ich ihr, dass das schon in Ordnung ist, weil ich nämlich gern backe – das tue ich auch, aber … – und rase nach oben, um für Sam einen schwarzen Edding zu suchen, den er braucht, um die visuellen Hilfsmittel für ein Referat über die Gegenwart vorzubereiten).

Älteste Tochter kommt und fragt, ob ich ihr die Verfassung für die Nation tippen kann, die sie gerade in der Schule entwirft, weil sie sehr langsam tippt und sich heute abend vor Arbeit kaum retten kann. Versichere ihr, dass ich das kann, und bringe das Dokument nach oben, um es neben dem Computer abzulegen, wo ich es nicht vergessen werde.

Stecke alle ins Bett. Nehme noch mehr Antigrippemittel, während ich mir anhöre, wie mein Mann mir erzählt, wie erschöpft er ist. Stecke ihn ins Bett, esse eine Schüssel Reis mit chinesischem Rind, das vom Abendessen über ist, und gehe um Mitternacht nach oben, um zu arbeiten.

Beantworte ein paar Mitteilungen, spiele eine Runde Solitär, stelle fest, dass ich dem Einschlafen nahe bin, lege mich auf den Boden und schlafe eine Stunde. Wache auf, kann mich aber nicht wachhalten – bringe ein oder zwei Sätze zustande, stelle aber fest, dass sie keinen Sinn ergeben. Beschließe, dass Fleisch und Blut ihre Grenzen haben, und wanke nach unten, um abzuschließen, sehe nach den Kindern und den Tieren, mache das Licht aus, füttere die Kaninchen und Hamster usw.. Bin unterwegs ins Schlafzimmer, als mir einfällt, dass ich Lauras Verfassung nicht abgetippt habe, die sie morgen dringend für den Unterricht braucht.

Schließe das Büro auf, gehe nach oben … kam um halb drei wieder nach unten, nahm noch einmal Vitamin C und kippte um. Mit dem schriftstellerischen Gesamtresultat, dass ich konkret vielleicht dreihundert Wörter geschrieben habe, was ziemlich entmutigend wäre (und es auch ist), wenn ich mir mein Ziel von zweitausend Wörtern vor Augen halte. Aber ich weiß jetzt eine ganze Menge mehr als heute morgen über das, was in der Szene vorgeht, und eigentlich habe ich den ganzen Tag nicht aufgehört zu schreiben. Und vielleicht kann ich ja morgen die Szene posten.

Und so komme ich irgendwann ans Ziel. Wenn ich nicht vorher sterbe.

–Diana

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(c) 2005 Diana Gabaldon & Barbara Schnell