Noch 10 Tage / Daily Lines
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„MacKenzie.“ Er hatte die Schritte des Mannes auf den Sägespänen des Sandplatzes nicht gehört und wandte sich etwas überrascht um. Noch mehr überraschte es ihn, George Roberts zu sehen, einen der Hausdiener. Sonst war es immer Sam Morgan, der kam, um ihm zu sagen, er solle ein Pferd satteln oder die Kutsche anspannen; so etwas war unter Roberts‘ Würde. „Ich will mit Euch sprechen.“
Roberts trug seine Livreehose, hatte aber eine unförmige lose Jacke über seinem Hemd an. Er hatte die Hände halb eingerollt an den Seiten hängen, und irgendetwas in seinem Gesicht und an seiner Stimme veranlasste Jamie, sich ein wenig aufzurichten.
„Ich bin gerade beschäftigt“, sagte Jamie höflich. Er zeigte auf die vier Pferde, die er an den Führleinen hatte, und auf Augustus, der noch darauf wartete, gesattelt zu werden. „Kommt nach dem Abendessen wieder, wenn Ihr möchtet. Dann habe ich Zeit.“
„Ihr werdet Euch jetzt Zeit nehmen“, sagte Roberts mit seltsam halb erstickter Stimme. „Es dauert nicht lange.“
Jamie wäre fast getroffen worden, weil er den Hieb nicht erwartete. Doch der Mann kündigte ihn überdeutlich an, indem er weit ausholte, als wollte er einen Stein werfen, und Jamie wich ihm automatisch aus. Roberts verlor das Gleichgewicht, schoss an ihm vorbei und kam mit einem Ruck zum Halten, weil er sich am Zaun fing. Die Pferde, die daran festgebunden waren, scheuten stampfend und schnaubend – so früh am Tage war ihnen nicht nach solchem Unsinn zumute.
(„Die Fackeln der Freiheit“, copyright Diana Gabaldon und Barbara Schnell)