Der vierte Advent
Es ist der vierte Sonntag im Advent. Alle Kerzen an unserem Kranz brennen, und wir warten mit friedvoller Seele und freudigem Herzen auf das baldige Kommen der Weihnacht.
DIE ERNSTE KONZENTRATION der Anwesenden überdauerte etwa fünf Sekunden der Stille.
„Jetzt essen wir!“, sagte Mandy fröhlich.
Jamie lachte mit den anderen, brach dann aber ab und berührte ihre Wange.
„Aye, m‘annsachd. Aber erst, wenn die Kaminplatte liegt. Tritt einen Schritt zurück, damit du nicht im Weg bist.“
Brianna schnappte sich Mandy und schob sie ein gutes Stück zurück. Ian, Fanny und Germain drängte sie gestikulierend dazu, ähnlich weit zurückzuweichen, auch wenn sie es nur widerstrebend taten. Die Männer spannten ein paarmal ihre Schultern und Hände an, dann bückten sie sich auf Jamies Zeichen und ergriffen den Stein.
„ARRRRRGH!“, riefen Jem und Germain. Mit Feuereifer äfften sie die Männer nach, die alle ähnliche Geräusche ausstießen. Oggy wachte auf, sein Mund ein perfektes „O“ des Entsetzens, und Jemmy steckte genau im richtigen Moment den Daumen hinein. Reflexiv schloss er den Mund und fing an zu saugen, jedoch immer noch mit großen, staunenden Augen.
Unter großem Ächzen und Stöhnen, gewagten Manövern, geknurrten Anweisungen, Alarmrufen, als der Stein zu rutschen drohte, Gelächter und Geplapper unter den Zuschauern, als man ihn auffing, und mit einem letzten Keuchen der Anstrengung wurde der Stein flach hingelegt und an seinen Platz befördert.
Jamie stand vornübergebeugt da, die Hände auf den Knien, und keuchte. Langsam richtete er sich auf. Er war rot im Gesicht, der Schweiß lief ihm über den Hals, und er sah mich an.
„Ich hoffe, dieses Haus gefällt dir, Sassenach“, sagte er und holte tief Luft, „denn noch einmal baue ich dir keins.“
Nach und nach sortierten sich alle, und wir sammelten uns an der Kante des neuen Kamins für den abschließenden Segen. Zu meiner – und ihrer – Überraschung winkte Jamie Roger und Ian zu sich und ließ sie die Plätze rechts und links von ihm vor dem Kamin einnehmen.
„Segne mir, o Gott“, sagte er, „den Mond, der über mir ist.
Segne mir, o Gott, die Erde, die unter mir ist,
Segne mir, o Gott, meine Frau und meine Kinder,
Und segne, o Gott, mich, dem sie anvertraut sind.
Segne mir meine Frau und meine Kinder,
Und segne, o Gott, mich, dem sie anvertraut sind.
Segne, o Gott, die Dinge, auf denen mein Auge ruht.
Segne, o Gott, die Dinge, auf denen meine Hoffnung ruht.
Segne, o Gott, meine Gedanken und mein Ziel,
Segne, oh segne Du sie, Du Gott des Lebens;
Segne, o Gott, meine Gedanken und mein Ziel,
Segne, oh segne Du sie, Du Gott des Lebens.
Segne mir die Bettgefährtin meiner Liebe.
Segne mir das Tun meiner Hände.
Segne, oh segne Du mir, o Gott, meinen Angriff und meine Verteidigung.
Und segne, oh segne meinen Schlaf mit Deinem Engel.
Segne, oh segne Du mir, o Gott, meinen Angriff und meine Verteidigung.
Und segne, oh segne meinen Schlaf mit Deinem Engel.“
Er nickte mit dem Kopf, um uns anzuzeigen, dass wir einstimmen sollten, und das taten wir.
„ Segne, o Gott, das Haus,
Und jeden, der heute Nacht darin ruht;
Segne, o Gott, die, die ich liebe
An jedem Ort, an dem sie schlafen;
In der Nacht, die heute ist,
Und jede Nacht;
An dem Tag, der heute ist.
Und jeden Tag.“
Unter gemurmelten Instruktionen ergriff jeder einen kleinen Holzstock und brachte ihn zum Kamin, wo Brianna ihn niederlegte und vorsichtig einige Hände voll Zunder unter ihre Konstruktion drückte.
Ich holte meinerseits tief Luft und nahm das zusammengedrehte Stroh, das sie mir gab. Ich hielt es in den Feuertopf aus meinem Sprechzimmer, dann kniete ich mich auf den neuen grünen Stein und entzündete das Feuer.
(Aus „Outlander Buch neun“. Copyright Diana Gabaldon & Barbara Schnell. Bitte achtet das Urheberrecht und verlinkt auf diesen Beitrag, aber kopiert ihn nicht.)