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Buch Zehn wünscht einen lesefreudigen Welttag des Buches

Buch Zehn wünscht einen schönen Welttag des Buches

„Also“, sagte ich und setzte mich auf. „Du hast vor, für unbestimmte Zeit auf die Reise zu gehen, an unbekannte Orte, um dort unvorhersehbare Dinge zu tun, die vermutlich lebensgefährlich sind, und das gestärkt allein durch deine Erinnerungen an meine Hände und mein Gesäß?“

„Sie werden mein Schild und Buckler sein“, versicherte er mir, ohne eine Miene zu verziehen.

„Was ist ein Buckler? Das frage ich mich schon immer.“

„Etwas Ähnliches wie eine Tartsche“, sagte er und griff nach seinem Hemd. „Ein ganz kleiner runder Schild. Ungefähr so groß wie dein Hintern“, fügte er helfend hinzu.

„Ich habe durchaus schon Tartschen gesehen“, sagte ich mit einer Spur von Kälte.

„Hast du schon einmal auf einer gesessen?“

„Nein. Du?“

„Aye, schon oft. Sehr praktisch, wenn man todmüde in der Nässe unterwegs ist oder im Schnee zu Abend essen muss. Natürlich“, fügte er der Fairness halber hinzu und bückte sich, um seinen Kilt vom Boden aufzuheben, „geht das nicht, wenn man eins dieser extravaganten Exemplare hat mit einem Dorn in der Mitte. Das konnte ich mir aber nicht leisten – damals nicht.“

Damals nicht. Ich ging davon aus, dass es Culloden gewesen war, wo er zum letzten Mal eine Tartsche in der Hand gehabt hatte. Ich spürte den erwarteten Stich bei diesem Gedanken – doch diesmal wurde die Erinnerung durch eine andere abgemildert. Er war aus dieser Schlacht zurückgekehrt. Und aus vielen anderen auch. Und zumindest würde ihn die Suche nach John Grey von Schlachtfeldern fernhalten. Hoffte ich.

Ich ließ mich vom Tisch gleiten, als er sich umdrehte, und legte die Arme um ihn, getröstet durch seine fassbare Wärme und den Salzgeschmack auf seiner Haut.

„Ich werde mich auch an deine Hände erinnern“, sagte ich. „Aber wenn ich es richtig im Kopf habe, was Roger letzten Monat in der Kirche gesagt hat, lautet dieser Psalm: ‚Seine Treue sei dir Schild und Buckler‘. Wenn ein Buckler ein Schild ist, wozu braucht man dann noch einen?“

„Um gegen die Pfeil‘ und Schleudern des wütenden Geschicks gewappnet zu sein, Sassenach“, sagte er und küsste meine Stirn. „Eine Tartsche ist für Schwerter und Messer. Den Nahkampf, aye?“

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(c) Diana Gabaldon & Barbara Schnell, aus Outlander Buch Zehn (noch ohne Titel, noch nicht fertig)