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Alles Gute zum 104. Geburtstag, Claire Beauchamp Randall Fraser!

Alles Gute zum 104. Geburtstag, Claire Beauchamp Randall Fraser!

Aus „Outlander Buch 10“, (c) 2022 Diana Gabaldon & Barbara Schnell

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Eine halbe Stunde später war die Whiskyflasche leer, doch wir waren alle drei stocknüchtern, und in meiner Magengrube ballte sich die kalte Angst. William zufolge war Perseverance Wainwright tot, und Lord John wurde vermisst – entführt von einem Mann namens Richardson. Das zumindest hatte Percy gesagt, ehe er grausam starb, vergiftet, auf dem Kaminläufer in Lord Johns Haus.

Jamie rieb sich das Gesicht, öffnete die Augen und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

“Ist das möglich?”

Williams Lippen pressten sich fest aufeinander, und er stieß ein Geräusch aus, das möglicherweise ein unterdrücktes Prusten war.

“Es würde mich zwar nicht überraschen, dass du mich für einen Lügner hältst. Aber frag dich doch, warum ich dir eine solche Geschichte erzählen sollte. Oder warum ich hier sein sollte.”

“Das habe ich schon”, sagte Jamie unverblümt. “Mich gefragt, meine ich. Und jetzt frage ich meine Frau.”

“Möglich, ja”, sagte ich und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie verstörend diese Möglichkeit war. “Johns Bruder – du weißt ja, der Herzog –, hat mir letztes Jahr einen Brief geschickt und gefragt, welche Kräuter ich empfehlen würde, um … äh … Ungeziefer loszuwerden. Ich war mir nicht sicher, ob er es ernst meinte – aber ich habe auch noch nie erlebt, dass Hal Witze macht.” Jamie stieß ein Geräusch aus, dass eindeutig ein Prusten war.

“Oh, Seine Durchlaucht hat Humor”, sagte er ausgesprochen zynisch. “Aber du hast recht, er macht keine Witze oder Wortspiele wie sein Bruder. Und hast du ihm geantwortet?”

“Ja”, sagte ich und wechselte einen Blick mit ihm. “Ausgehend davon, was meines Wissens zu dieser Zeit in Savannah wuchs, habe ich ihm gesagt, dass alkoholischer Fingerhutextrakt giftig wäre, er aber bei der Anwendung vorsichtig sein sollte. Ich dachte, er hätte vielleicht vor, es gegen Mäuse oder Ratten zu benutzen”, fügte ich zu meiner Verteidigung hinzu. “In den meisten Häusern in Savannah gibt es Mäuse – und Kakerlaken.”

Sie prusteten beide. Ich beachtete es nicht.

“Aber meinst du wirklich, Hal hatte vor … jemanden zu vergiften, ich meine, eine Person? Oder gezielt Percy? Denn deine Beschreibung seiner Symptome klingt sehr nach einer Vergiftung durch Fingerhut – aber nach dem, was du sagst, hört es sich so an, als hätte Percy rein zufällig eine Flasche vergifteten Brandy in die Finger bekommen, oder?”

“Das weiß Gott allein.” William schloss kurz die Augen, und ich sah, wie müde er war, sein junges Gesicht von Falten durchzogen und mit dem Staub des langen Rittes beschmutzt. Doch er nahm seine Kraft zusammen und richtete sich auf.

“Es kümmert mich nicht, wie oder warum es dazu gekommen ist, dass Percival – oder Perseverance – Wainwright in Lord Johns Haus gestorben ist. Er war da. Um mir zu sagen, wo Lord John war. Und … und warum.”

Warum.

Jamie sah mich an, dann heftete er den Blick auf William.

“Seine Lordschaft wird also – so weit du das weißt – an Bord eines Schiffes namens Pallas festgehalten, in der Hand eines Mannes namens Richardson, den du als ausgewachsenen Schurken kennst, der mehr als einmal versucht hat, dich umzubringen – und jetzt hat er gesagt, er hat vor, Lord John zu töten?”

“Ja.”

“Aber du weißt nicht, warum?”

William rieb sich mit beiden Händen das Gesicht und schüttelte den Kopf.

“Ich habe dir gesagt, was mir der verdammte Wainwright erzählt hat. Woher soll ich wissen, ob es die Wahrheit ist? Es klingt …” Er warf die Hände in einer heftigen, hoffnungslosen Geste von sich.

Jamie und ich wechselten einen raschen Blick. Ja, wonach? Für William klang es wie Wahnsinn; für mich – und Jamie – klang es noch viel schlimmer.

Jamie räusperte sich und legte beide Hände auf seinen Schreibtisch.

“Ich nehme an, das spielt letztlich keine Rolle, aye? Ob du es glaubst oder nicht, meine ich. Das einzige, was zu tun ist, ist herauszufinden, wo Seine Lordschaft ist, und ihn zurückzuholen.”

Das war so schlicht gesagt, dass ich trotz der Lage lächelte, und Williams angespannte Schultern senkten sich ein wenig.

“Es klingt bei dir so einfach”, sagte er. Seine Stimme war trocken, doch der erschöpfte Unterton war verschwunden.

“Mmpfm. Wie lange bist du unterwegs gewesen, Junge?”

“Nenn mich nicht so”, sagte William automatisch. “Drei Monate, mehr oder weniger. Auf der Suche nach meinem Va– nach Lord John oder nach meinem Onkel. Ihn kann ich auch nicht finden.”

“Aye. Nun, vierundzwanzig Stunden werden deine Aussichten, einen von ihnen zu finden, nicht ändern. Iss jetzt etwas, wasch dich und ruh dich aus. Morgen legen wir unsere Pläne zurecht.”

Er wandte den Kopf, um aus dem Fenster zu schauen, dann richtete er den Blick nachdenklich wieder auf William. Es war fast Abend, doch im Hof und unter den Bäumen wimmelte es immer noch von Menschen, und ich konnte sehen, was er dachte. William konnte es auch.

“Was hast du vor … ihnen zu sagen? Viele von ihnen haben mich gesehen. Und Frances weiß es.”

Jamie lehnte sich ein wenig zurück und sah seinen Sohn an. Seinen Sohn, und ich spürte die Wärme, die ihn bei diesem Gedanken berührte, mehr als dass ich sie sah.

“Du brauchst nicht zu sagen, wer du bist.” Er den skeptischen Blick, den William auf sein Gesicht warf. “Wir werden sagen, du bist … der Junge meines Vetters Murtagh, wenn du möchtest.”

Ich verschluckte mich an einem verblüfften Lacher, und zwei dunkelblaue Augenpaare richteten sich mit strengem Ausdruck auf mich.

“Ich habe genug vom Lügen”, sagte William abrupt und schloss fest den Mund. Jamie warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick zu und nickte.

“Du weißt, dass es kein Zurück von der Wahrheit gibt?”

“Ich muss aber nicht Schottisch sprechen, oder?”

“Ich würde dafür bezahlen zu sehen, wie du es versuchst, aber nein.” Er holte tief Luft und sah mich flüchtig an. “Sag einfach, deine Mutter war Engländerin, und sie ist tot, möge Gott ihrer Seele Ruhe schenken.”

“Falls jemand fragt”, sagte ich und versuchte, beruhigend zu klingen. Jamie stieß einen kurzen schottischen Laut aus.

“Es sind Schotten, Sassenach”, sagte er. “Jeder wird fragen. Möglicherweise nur nicht uns.”

Musik begann, sich zu sammeln, Geiger und Trommler und Zither-Spieler, die durch den Wald herunter kamen; sobald es dunkel wurde, würden sie tanzen.

“Komm mit mir, William”, sagte ich. “Ich suche dir etwas zu essen.”

Er holte so tief Luft, dass es bis zu seinen Schuhsohlen reichte, und stand auf.

“Danke, Sir”, sagte er zu Jamie und verbeugte sich knapp.

“Du brauchst ihn doch wohl nicht länger ‘Sir’ zu nennen”, sagte ich und blickte von einem Mann zum anderen. “Ich meine … jetzt nicht mehr.”

“Doch, das muss er”, sagte Jamie trocken. “Alles, was er sonst zu mir sagen könnte, sind Worte, die er nicht sagen kann – oder will. ‘Sir’ ist schon gut.” Er tat die Angelegenheit mit einer Handbewegung ab, erhob sich von seinem Stuhl und verzog das Gesicht von der Anstrengung, die es ihn kostete, sich dabei nicht mit den Händen abzustützen.

“Weißt du”, sagte William im Konversationston, “es gab einmal eine Zeit, da hast du mich ‘Sir’ genannt.” Er wartete nicht ab, ob es darauf eine Erwiderung geben würde, sondern ging aus dem Zimmer durch den Flur Richtung Küche, seine Schritte leicht auf den Dielen.

“Oh, du kleiner Bastard”, sagte ich, obwohl ich eher belustigt als schockiert war, genau wie Jamie, dem Zucken seines Mundwinkels nach. “Nett, so etwas zu jemandem zu sagen, den man gerade um Hilfe gebeten hat!”

“Aye, nun ja, es kommt vermutlich darauf an, zu wem man es sagt.” Jamie zog eine Schulter hoch und ließ sie sinken. “Er war sechs, als ich ihn das letzte Mal so genannt habe.”

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