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Buch Zehn hat einen (englischen) Titel …

Buch Zehn hat einen (englischen) Titel …

… und ich dachte mir, Jamies Geburtstag, das Beltane-Fest, die Zeit, in der die Tore offen stehen, ist ein guter Moment, ihn euch zu sagen.

Zunächst ein Hinweis: DAS BUCH IST NICHT FERTIG: ES GIBT KEIN DATUM FÜR DIE VERÖFFENTLICHUNG, UND MAN KANN ES NOCH NICHT BESTELLEN. ICH SCHREIBE NACH WIE VOR DARAN. JA, ICH WEIß, WIE ES ENDET. NEIN, DAS SAGE ICH EUCH NICHT.

Der englische Titel des zehnten Buch der OUTLANDER-Reihe (und ja, es ist das letzte Buch der großen Reihe, aber es ich möglich, dass es weitere Kompendien und Nebengeschichten gibt, je nachdem, wie lange ich lebe …) ist

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[Spoiler-Abstand für Menschen, die den Titel lieber doch nicht wissen möchten, aber aus Neugier bis hier gelesen haben]

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A BLESSING FOR A WARRIOR GOING OUT

(NEIN, das bedeutet nicht, dass Jamie sterben wird. Es ist kein Sterbesegen, es ist der Segen des Heiligen Michael, den man für einen Krieger spricht, der hinauszieht und etwas Wichtiges und vermutlich Gefährliches tun wird. Es gibt eine Menge Menschen in diesem Buch, die für diesen Segen infrage kommen, glaubt es mir.)

Diesem Segen für einen Krieger, der hinauszieht (und wir wissen natürlich nicht, wie der deutsche Titel des Buches lauten wird), sind wir im Lauf der Romane schon mehrfach begegnet. Zur Feier des Tages hier eine Rückblende auf das erste Mal:

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(Auszug aus OUTLANDER – DIE GELIEHENE ZEIT, (c) Diana Gabaldon & Barbara Schnell)

„FRANK“, sagte er schließlich und seufzte. „Nun, ich überlasse es dir, was du ihm über mich erzählst. Vermutlich wird er es nicht hören wollen. Wenn aber doch, wenn du merkst, dass du ihm von mir erzählen kannst wie mir von ihm … dann sag ihm … dass ich dankbar bin. Sag ihm, ich vertraue ihm, weil ich es muss. Und sag ihm …“ Seine Hände legten sich plötzlich fester um meine Arme, und er sprach mit einer Mischung aus Lachen und absoluter Aufrichtigkeit. „Sag ihm, ich hasse ihn bis ins tiefste Mark!“

Wir waren angekleidet, und aus dem Morgengrauen war der Tag geworden. Wir hatten nichts zu essen, nichts, was wir hätten frühstücken können. Nichts, was noch zu tun gewesen wäre … und nichts mehr zu sagen.

Er würde jetzt aufbrechen müssen, wenn er rechzeitig in Drumossie eintreffen wollte. Dies war unser endgültiger Abschied, und wir konnten die Worte nicht finden, um Lebewohl zu sagen.

Schließlich lächelte er schief, beugte sich vor und küsste mich auf die Lippen.

„Es heißt“, begann er und hielt inne, um sich zu räuspern. „Es heißt, wenn ein Mann in alter Zeit zu großen Taten aufbrach … suchte er sich eine Weise Frau und bat sie um ihren Segen. Dann stellte er sich in die Richtung, in die er ziehen würde, und sie trat hinter ihn, um die Worte des Gebnets über ihm zu sprechen. Wenn sie ferig war, ging er geradewegs los und sah sich nicht um, denn das bedeutete Unglück für sein Streben.“

Er berührte mein Gesicht und wandte sich zur offenen Tür. Die Morgensonne strömte herein und ließ sein Haar in tausend Flammen leuchten. Er richtete die breiten Schultern auf und holte tief Luft.

„So segne mich denn, weise Frau“, sagte er leise, „und geh.“

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und suchte nach Worten. Jenny hatte mich einige der alten keltischen Gebete um Beistand gelehrt; ich versuchte, mich an die Worte zu erinnern.

„Jesus, Sohn Marias“, begann ich mit heiserer Stimme, „ich rufe Deinen Namen an und den Namen des Apostels Johannes. Und die Namen aller Heiligen in der roten Domäne, dich zu schützen in der kommenden Schlacht …“

Ich hielt inne, unterbrochen durch ein Geräusch, das unter uns auf dem Hügel erklang. Das Geräusch von Stimmen und Schritten.

Jamies Schulter erstarrte unter meiner Hand, dann fuhr er herum und schob mich zur Rückwand der Kate, die zusammengefallen war.

„Da entlang!“, sagte er. „Es sind Engländer! Claire, geh!“

Ich rannte auf die Lücke in der Mauer zu, das Herz in der Kehle, und er drehte sich wieder zur Tür, die Hand an seinem Schwert. Ich blieb stehen, nur eine Sekunde, um ihn ein letztes Mal anzusehen. Er wandte den Kopf, erblickte mich, und plötzlich war er da und drückte mich in quälender Verzweiflung an die Wand. Er hielt mich grimmig fest. Ich konnte spüren, wie sich seine Erektion an meinen Bauch presste und sich sein Dolchgriff in meine Seite bohrte.

Er sprach heiser in mein Haar. „Einmal noch. Ich muss! Nur schnell!“ Er lehnte mich an die Wand, und ich raffte meine Röcke, während er seinen Kilt hochzog. Dies hatte nichts mit Liebe zu tun; er nahm mich schnell und machtvoll, und es war Sekunden vorbei. Die Stimmen waren nähergekommen, nur noch hundert Meter entfernt.

Er küsste mich noch einmal, so heftig, dass sich mein Mund mit Blutgeschmack füllte. „Nenn ihn Brian“, sagte er, „nach meinem Vater.“ Er stieß mich auf die Öffnung zu. Im Rennen blickte ich mich um und sah ihn mitten im Eingang stehen, das Schwert halb gezogen, den Dolch in der rechten Hand bereit.

Die Engländer, die nicht damit rechneten, dass jemand in der Kate war, waren nicht auf die Idee gekommen, einen Kundschafter zur Rückseite zu schicken. Der Abhang hinter der Kate war verlassen, und ich rannte auf das Erlendickicht unter der Hügelkuppe zu.

Ich schob mich tränenblind durch das dichte Geäst und stolperte über Steine. Hinter mir in der Kate konnte ich Schreie und Schwerterklirren hören. Meine Oberschenkel waren mit Jamies Samen verklebt. Der Gipfel des Hügels schien gar nicht näher zu kommen; vermutlich würde ich den Rest meines Lebens damit zubringen, mich durch die würgenden Bäume zu kämpfen!

Hinter mit knackte es laut im Unterholz. Jemand hatte mich aus der Kate laufen gesehen. Ich wischte die Tränen beiseite und kletterte weiter, tastete mich auf allen vieren vor, als der Untergrund steiler wurde. Jetzt war ich auf der Lichtung vor dem Vorsprung aus Granit, an den ich mich erinnerte. Der kleine Hartriegel, der aus dem Felsen spross, war da und das Gewirr aus kleinen Felsen.

Am Rand des Steinkreises blieb ich stehen und blickte bergab, denn ich hätte gern gesehen, was dort geschah. Wieviele Soldaten befanden sich bei der Kate? Konnte ihnen Jamie entwischen und es zu seinem Pferd weiter unten schaffen? Ohne das Tier würde er Culloden niemals rechtzeitig erreichen.

Mit einem Mal teilte sich das Unterholz, und es wurde rot. Ein englischer Soldat. Ich machte kehrt, rannte keuchend über den Rasen im Inneren des Steinkreises und stürzte mich durch den Spalt in dem Stein.

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