Gary Young ist Mr. Willoughby
>>
Eines Tages blieb ich stehen, um Mr. Willoughby bei der Arbeit zu beobachten, hielt mich aber hinter dem Mast außer Sichtweite. Einen Moment saß er da, eine Miene stiller Genugtuung im Gesicht, und betrachtete die fertige Seite. Natürlich konnte ich die Schriftzeichen nicht lesen, doch die ganze Seite sah irgendwie sehr ästhetisch aus.
Dann blickte er sich hastig um, als wollte er sich vergewissern, dass niemand kam, ergriff den Pinsel und setzte mit großer Sorgfalt ein letztes Schriftzeichen in die obere linke Ecke der Seite. Ohne zu fragen, wusste ich, dass es seine Signatur war.
Dann seufzte er und hob das Gesicht, um über die Reling hinweg zu blicken. Seine Miene war alles andere als unergründlich, sondern von einer verträumten Freude erfüllt, und was auch immer er sah, ich wusste, dass es weder das Schiff war noch der wogende Ozean jenseits der Reling.
Schließlich seufzte er erneut und schüttelte wie in Gedanken den Kopf. Er legte die Hände auf das Blatt und faltete es rasch und sanft zusammen, einmal, zweimal, noch einmal. Dann erhob er sich, trat an die Reling, hielt die Hände über das Wasser und ließ das zusammengefaltete weiße Papier fallen.
Es purzelte auf das Wasser zu. Dann fasste er der Wind und wirbelte es aufwärts, ein schwindender weißer Fleck, der sich kaum von den Möwen und Seeschwalben unterschied, die hinter dem Schiff kreischend nach Abfällen suchten.
Mr. Willoughby verweilte nicht, um es zu beobachten, sondern wandte sich von der Reling ab und ging nach unten. Der Traum stand ihm noch deutlich in das kleine, runde Gesicht geprägt.
<<
Gary Young hat in zwei Jahrzehnten zahlreiche Rollen in Kino- und TV-Produktionen gespielt. In „Outlander“ spielt er einen Flüchtling aus dem Reich der Mitte.