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Robert Cavanah – Jared Fraser

Robert Cavanah – Jared Fraser

Robert Cavanah
Jared Fraser

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Als wir unbeschadet im oberen Zimmer eines Wirtshauses am Kai angelangt waren und einen Weinkrug auf dem Tisch stehen hatten, ließ sich Jared auf einen Stuhl fallen, fächelte sich Luft zu und atmete keuchend aus.
„Gott, was für ein Glück!“ Er goss sich einen großen Schluck Wein in seinen Becher, schüttete ihn hinunter und schenkte sich nach. Als er sah, wie ich ihn anstarrte, grinste er und schob den Krug in meine Richtung.
„Nun, es gibt Wein, Kleine“, erklärte er, „und dann gibt es das, was man trinkt, um sich den Staub hinunterzuspülen. Trink ihn schnell, ehe du ihn schmecken kannst, dann erfüllt er seinen Zweck durchaus.“ Er folgte seinem eigenen Rat, leerte den Becher und griff erneut nach dem Krug. Allmählich dämmerte mir, was Jamie tags zuvor widerfahren war.
„Glück oder Pech?“, fragte ich Jared neugierig. Ich hätte zwar eigentlich damit gerechnet, dass die Antwort „Pech“ lautete, aber die joviale Ausgelassenheit des kleinen Kaufmanns schien mir nicht auf den Rotwein zurückzuführen zu sein, der große Ähnlichkeit mit Batteriesäure hatte. Ich stellte meinen Becher auf den Tisch und hoffte, dass mein Zahnschmelz intakt geblieben war.
„Pech für St. Germain, Glück für mich“, sagte er knapp. Er erhob sich von seinem Stuhl und warf einen Blick aus dem Fenster.
„Gut“, sagte er und setzte sich zufrieden. „Bis Sonnenuntergang haben sie den Wein im Lagerhaus. Alles in Sicherheit.“
Jamie lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und betrachtete seinen Vetter mit hochgezogener Augenbraue, ein Lächeln auf den Lippen.
„Dürfen wir das so verstehen, dass Monsieur le Comte de St. Germains Schiff ebenfalls Spirituosen an Bord hatte, Vetter?“
Das breite Grinsen, das seine Erwiderung war, gab den Blick auf zwei Goldzähne im Unterkiefer preis, die Jareds Ähnlichkeit mit einem Piraten noch vergrößerten.
„Den besten Port aus Pinhao“, sagte er fröhlich. „Hat ihn ein Vermögen gekostet. Die halbe Jahresernte der Winzer in Noval, und bis nächstes Jahr gibt es keinen mehr.“
„Und ich vermute, es ist die andere Hälfte des Portweins aus Noval, die gerade in dein Lagerhaus transportiert wird?“ Allmählich verstand ich sein Entzücken.
„Richtig, Kleine, goldrichtig!“, prustete Jared, der kaum an sich halten konnte. „Weißt du, was für Preise er in Paris erzielen wird?“ Er beugte sich vor und knallte seinen Becher auf den Tisch. „Eine limitierte Menge, deren Monopol bei mir liegt? Gott, mein Profit für das ganze Jahr ist gesichert.“

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