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Bear McCreary

Bear McCreary:

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Bear McCreary
Komponist

Die komplexen Figuren von Outlander machen jede Folge zu einer größeren kreativen Herausforderung. Ich schreibe meine Musik selten nur für das, was offensichtlich vor der Kamera vorgeht. Stattdessen versuche ich zu kommentieren, was unter der Oberfläche geschieht. Ein fantastisches Beispiel dafür ist die sechste Folge, „Black Jack“.
Die Folge beginnt damit, dass Claire und Dougal in Begleitung einiger Rotröcke zur Garnison reiten. Die Montage, die ihren Weg zeigt, wird von einer Mischung aus englischen Militärklängen und schottischer Folk-Instrumentierung begleitet. Militärtrommeln liefern einen angespannten, unheilvollen Rhythmus, der perfekt zu den rigiden Soldaten passt. Und darüber liefern schottische Flöten, Bodhrán und akustische Gitarren Highland-Töne, während das Orchester für das energiegeladene, filmische Rückgrat sorgt. Ich glaube, dass diese Musik den Zusammenprall der Kulturen perfekt einfängt, während englische und schottische Klänge miteinander ringen.
Für den Teil in der Garnison habe ich meinen Historiker Adam Gilbert gefragt, mit welcher Art von Musik ein englischer Offizier im achtzehnten Jahrhundert vertraut sein könnte. Wir haben über Georg Friedrich Händel und Johann Christoph Pepusch als mögliche Kandidaten diskutiert, aber ihre Musik war für mich nicht das Richtige für die Szene. Dann hat mich Adam mit dem Werk von Thomas Arne bekannt gemacht. Arne war ein britischer Komponist jener Zeit, den das heutige Publikum von allen wegen seiner patriotischen Lieder „Rule, Britannia!“ und „God Save the King“ (die spätere englische Nationalhymne) kennen. Diese Melodien wären natürlich Klischees für unsere Szene gewesen. Doch von Arne gibt es auch ein kurzes Stück für Cembalo und Viola da Gamba, „Blow, Blow Thou Winter Wind“, das sehr elegant passte. Fans der Musikgeschichte werden kichern, weil sie wissen werden, dass diese Melodie von dem Komponisten stammt, der mit dem britischen Empire am unauslöschlichsten verbunden ist.

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(Die vollständige Fassung von Bear McCrearys Text finden Sie im Begleitbuch „Die Welt von Outlander“, erschienen bei Knaur.)