dianagabaldon.com dianagabaldon.com

Zurück zu 2. Staffel

Stanley Weber – Comte St. Germain

Stanley Weber  – Comte St. Germain

Stanley Weber
Comte St. Germain

>>

Der Comte mochte ja ein Gauner und ein Scharlatan sein, aber ein Feigling war er nicht. Er riss sich zusammen, funkelte mich an und warf den Kopf zurück.
„Diese Frau lügt“, sagte er und klang genau so selbstsicher wie vorhin, als er seine Zuhörerschaft davon unterrichtet hatte, dass der Buchstabe Aleph das Becken mit dem Blut Christi symbolisierte. „Sie ist keine wahre weiße Dame, sondern die Dienerin Satans! Im Bunde mit ihrem Meister, dem berüchtigten Magier, du Carrefours‘ Schüler!“ Er wies mit einer dramatischen Geste auf Raymond, der einen etwas überraschten Eindruck machte.
Einer der Kapuzenmänner bekreuzigte sich, und ich hörte das leise Flüstern eines Stoßgebets im Schatten.
„Ich kann meine Worte beweisen“, erklärte der Comte, der niemand anderen zu Wort kommen ließ. Er griff in die Brust seines Rockes. Ich musste an den Dolch denken, den er bei unserer Dinnergesellschaft aus dem Ärmel gezogen hatte, und machte mich darauf gefasst, mich zu ducken. Doch was er hervorholte, war kein Messer.
„Die Heilige Bibel sagt: ‚Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die’“, donnerte er. „’In meinem Namen werden sie Schlangen vertreiben!’“
Ich vermutete, dass es ein kleiner Python war. Er war vielleicht neunzig Zentimeter lang, glatt, glänzend, golden und braun, glatt und geschmeidig wie ein geölter Strick mit zwei beunruhigenden goldenen Augen.

<<