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Noch 16 Tage / Daily Lines

Noch 16 Tage / Daily Lines

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Jamie hatte sich ein Buch aus Pardloes Bibliothek geliehen, eine Taschenbuchausgabe der „Ilias“ auf Griechisch. Er hatte seit Jahren keinen griechischen Text mehr gelesen und hatte gedacht, er könnte vielleicht seine Bekanntschaft mit dieser Sprache erneuern, doch er war zu sehr abgelenkt, um sich zu konzentrieren.

Weder Panther noch Löwe sind so voll wütenden Mutes,
Noch der tückische Eber, der doch am stolzesten immer
Trotzt auf die unverwüstliche Kraft in der Tiefe des Herzens,
Wie des Panthoos lanzenkundige Söhne voll Hochmuts!

Zuletzt hatte er im Gefängnis von Ardsmuir Griechisch gesprochen, wo er mit Lord John über Aristophanes diskutiert hatte, während sie ein improvisiertes Abendessen aus Porridge und Schinken zu sich nahmen – ein Sturm hatte die Anlieferung von Vorräten verhindert, und selbst im Quartier des Verwalters hatte man die Rationen kürzen müssen. Doch sie hatten Rotwein gehabt, um es hinunterzuspülen, und es war ein harmonischer Abend gewesen. Er hatte diverse Anliegen der Gefangenen besprochen, und dann hatten sie Schach gespielt, ein langes Duell, das fast bis zur Morgendämmerung gedauert hatte. Am Ende hatte Grey gewonnen und dann den Blick zögernd auf das schäbige Sofa in seiner Schreibstube geworfen und sich eindeutig gefragt, ob er es Jamie anbieten sollte, statt ihn zurück in den Zellenblock zu schicken, wo er bis zum Erwachen der Gefangenen höchstens noch eine Stunde schlafen konnte.
Jamie hatte die Idee zu schätzen gewusst, doch das kam nicht in Frage, und er hatte eine unbeteiligte Miene aufgesetzt, sich korrekt verbeugt und selbst an den Türrahmen geklopft, um den dösenden Wärter zu wecken.

(„Die Fackeln der Freiheit“, copyright Diana Gabaldon und Barbara Schnell)