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Als Autorin bei den Dreharbeiten – Teil 1

Als Autorin bei den Dreharbeiten – Teil 1

Hab’s heil nach Schottland geschafft, und sogar mein Gepäck ist gleichzeitig mit mir in Glasgow angekommen. Bin Sonntag Nacht ungefähr eine halbe Stunde nach Mitternacht gelandet, nachdem ich aufgrund starken Nebels zehn Stunden lang in Heathrow gestrandet war.
Ich bin in einer schönen großen Wohnung untergebracht, und abgesehen davon, dass ich Montag Morgen beim Aufwachen weder Heizung noch heißes Wasser hatte (anscheinend hat der Boiler beschlossen, in aller Stille Selbstmord zu begehen, während ich geschlafen habe) und die Internetverbindung etwas wackelig ist, ist jetzt alles gut (obwohl sich der Dunstabzug über meinem Herd weigert auszugehen, aber das ist eine Kleinigkeit). Montag hatte ich einen tollen Tag im Studio; habe mir die ganzen Neubauten angesehen — es ist jetzt fast doppelt so groß wie bei meinem letzten Besuch und hat vier statt zwei Studios – und interessante Dinge erlebt wie eine Kostümbesprechung, bei der Anne Kenney (die ausführende Produzentin dieses Blocks, also die Chefin) und ich hilfreiche Informationen beigesteuert haben, zum Beispiel was ein Pachtbauer ist, ob Highlander beim Angeln wohl im Wasser stehen (die Kostümabteilung machte sich Gedanken, wie viele Ersatzkostüme sie wohl für durchnässte Highlander bereithalten müsste) oder ob eine bestimmte Figur einen Umhang tragen konnte oder es eine andere Möglichkeit gab anzudeuten, dass er oder sie gerade aus dem Freien gekommen war.
Dienstag haben wir Drehorte inspiziert. Das heißt, ich war mit einer Horde von Crewmitgliedern und der Produktionsleitung unterwegs, um einen Blick auf die diversen Drehorte zu werfen, die für diesen Block ausgesucht worden sind. An jedem dieser Drehorte wurden die Szenen durchgegangen, die dort stattfinden werden, und wir haben (als Autoren) daneben gestanden, um einzelne Drehbuchstellen zu erklären, zusätzliche Informationen über die eine oder andere Figur zu liefern und/oder uns zu notieren, ob eine bestimmte Szene jetzt tagsüber oder nachts gedreht werden sollte und ob vielleicht irgendwo eine zusätzliche Dialogzeile nötig war, um eine ungeschickte Pause zu überbrücken, während die Figuren notwendige Bewegungen absolvierten etc.. Die Autoren hatten also nicht viel zu tun – die eigentliche Arbeit war zum Großteil die Sache der Crew, aber es war faszinierend, dabei zuzusehen.
Sobald der Regisseur sagte, er hätte gern ein Feuer in einem bestimmten Kamin, sind drei Leute hingelaufen und haben angefangen, von innen den Schornstein hinaufzuspähen, den Steinfußboden zu inspizieren und in den Holzscheiten herumzustochern, die im Moment in besagtem Kamin lagen (Anne sagt mir, dass sie immer tragbare Gasfeuer benutzen, um sicher sein zu können, dass sie die Flammen, die Lichtintensität etc. im Griff haben). Ein Riesenthema waren die Kamerabewegungen und -einstellungen für jeden Bruchteil jeder Szene (verständlich), und dazu gab es Kommentare von allen, vom Kulissenbauer bis hin zum Lichttechniker. Außerordentlich interessant – aber auch ein echt langer Tag. Bin morgens um sieben aufgebrochen und war abends um halb acht wieder zu Hause.
Morgen mehr davon, allerdings steht morgens als erstes ein Interview für das EPK (Electronic Press Kit) auf dem Plan – eine Zusammenstellung von vorgefertigten Interview-Ausschnitten für Journalisten, Sender etc..
Ich darf natürlich nicht verraten, an welchen Orten wir drehen – aber ich kann ein paar Fotos von Details im Freien zeigen 🙂
–Diana